JACOB ECKERT

  Pianist      Composer       Teacher                                                          

Moments of Nature

Release 07.12.2024

Seit meiner frühsten Kindheit hatte ich immer eine Verbundenheit mit der Natur. Das Haus meiner Mutter steht in einem kleinen Dorf an der Oder in Märkisch-Oderland, Brandenburg. Außer Wald, Feld und Wiesen gibt es hier nicht viel. Für die Arbeit und Vernetzung als freiberuflicher Musiker, vor allem in der modernen Jazzszene, eher kontraproduktiv. Als Kind ein Paradies.

Direkt vor unserer Haustür beginnt ein Wald. Hier war ich mit meiner Mutter und Geschwistern spazieren, hier haben wir gespielt, kleine Hütten gebaut und waren im Winter Schlitten fahren. Später wurde es zu einem Rückzugsort vor der Welt. Dort bin ich mit dem Hund spazieren gegangen, war hier joggen oder Fahrradfahren.

Mit so circa 12 oder 13 Jahren bin ich bei den Pfadfindern in der Nachbarstadt eingetreten. Ich habe es geliebt – einmal im Monat den ganzen Tag im Wald verbringen, Feuer machen, Pilze sammeln, Holz hacken, Jurten bauen. Oder auch mal im Zelt übernachten, im Winter wandern gehen, bei Nacht mit dem Kompass durch den Wald irren.

Nach meinem Abitur fiel das alles erstmal weg. Ich zog nach Rostock, keine Großstadt, aber für mich damals schon riesig und viel weniger Natur als ich es gewohnt war. Dann nach Hamburg, noch größer. Hier gibt es zwar auch viele grüne Orte, aber eben auch viele Menschen und städtische Geräuschkulissen.

Wenn ich jetzt wieder mal zurück in dieses kleine Dorf komme, fühle ich mich jedes Mal fremd, aber irgendwie auch sehr willkommen. Ich wohne hier nicht mehr, bekomme die Veränderungen nicht mit und kenne nicht mehr alle Nachbarn.

Trotzdem, wenn ich in den Wald oder über die Felder gehe, bekomme ich ein heimeliges Gefühl. Ich sehe wieder Bäume oder Bäche, selbst Sträucher oder Baumstümpfe, die ich kenne, höre vertraute Geräusche. Mir erscheinen wieder Erinnerungen und ich werde etwas traurig, obwohl ich eigentlich sehr fröhlich bin. Ich bin froh, dass ich traurig bin. Ergibt das Sinn? Vielleicht bin ich auch einfach froh, dass ich traurig darüber sein kann. Dass es Zeiten in meiner Kindheit gab, die ich heute vermissen kann. Schöne Augenblicke, ein Gefühl der Weite und Freiheit. Ich weiß, dass es nicht allen so geht. Manchmal muss ich mich ermahnen und mich darin üben, solche Erinnerungen zu schätzen.

Dieses Album ist kein Jazzalbum, es wird auch nicht improvisiert. Es passt so gesehen nicht zu meiner sonstigen musikalischen Identität. Aber ich möchte die Stimmung, die Atmosphäre, die Erinnerung und Gefühle, welche tief in mir liegen, einfangen. Und die einfachen Melodien, die meditativen Harmonien verkörpern das für mich. Wenn ich im Wald bin, verschwinden meine Sorgen, Ängste, was auch immer mich gerade betrübt. Ich fühle mich frei. 

So einfach kann es manchmal sein. Viel Spaß beim Hören! 

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